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Die Handlung von Wo die Erde bebt

Im florierenden Tokio der späten 80er geht die introvertierte Eigenbrötlerin Lucy Fly (Alicia Vikander) ihrem Tagwerk als Übersetzerin nach. Abgesehen von einer oberflächlichen Freundschaft mit dem freigeistigen Briten Bob (Jack Huston) hält sich die scheue Einzelgängerin jedoch weitestgehend fern vom turbulenten Leben in der japanischen Metropole. Als sie eines Tages auf der Straße von dem mysteriösen Teiji (Naoki Kobayashi) fotografiert wird, ändert sich ihr Leben jedoch schlagartig.Obwohl Lucy zunächst vorsichtig bleibt, fühlt sie sich schnell zu dem mysteriösen Fotografen hingezogen. So wagt sich Lucy schon bald nach langer Zeit mal wieder aus ihrer Komfortzone heraus und geht auf eine sinnliche Beziehung mit dem charmanten Japaner ein.

Während sie versucht, hinter die Geheimnisse ihres Partners zu kommen, der offenbar etwas vor ihr zu verheimlichen scheint, tritt die quirlige Lily (Riley Keough) in ihr Leben und das von Teiji. Zusehends drängt sich die Neue in den Vordergrund, stiehlt ihrer sogenannten Freundin wiederholt die Show und kommt sogar Teiji Stück für Stück näher - bis Lucy die Situation vollends entgleitet...


Kritik zu Wo die Erde bebt

Der beste Beweis dafür, dass erotisch knisternde Unterhaltung auch erzählerisch verdammt gut sein kann. Mit „Wo die Erde bebt“ gelingt Regisseur Wash Westmoreland ein brillanter Spagat zwischen romantisch dramatischer Beziehungskiste und lasziv anmutiger Arthouse-Ästhetik.

Was den Streifen schon optisch enorm besonders macht, holen die Performances aller Darsteller dieses mysteriösen Krimistücks locker ein: Alicia Vikander spielt hierin erstmals (gewollt) unsicher, trifft dabei den Ton ihrer Figur perfekt und geht stets als ambivalentester Charakter dieser Geschichte voran. Alicia Vikander ist es so letztlich auch zu verdanken, dass die Erzählung hinten raus den Kreis schließen und ein Finale auf die heimische Leinwand zaubern kann, das seinesgleichen sucht. So wird „Wo die Erde bebt“ zum bildgewaltigen Geheimtipp für all jene Filmkenner, die sich nicht nur kurzweilige Unterhaltung wünschen, sondern gern mal in tiefgründige, raumschaffende Welten eintauchen. Herausragend und massiv missverstanden!

Lohnt sich, weil das erotische Netflix-Drama das laszive Moment gern mal in die Köpfe der Zuschauer verlegt und weitestgehend auf explizite Akthandlungen verzichtet. So bleibt stets die Story à la Hitchock travels to Japan im Mittelpunkt, die durch die garstige Dreiecksbeziehung zusätzlich erotisch aufgeladen wird.