Düstere Literatur, zwei heiß gehandelte Jungstars und ein Regisseur mit Oscar im Gepäck – klingt nach einem verdammt spannenden Filmprojekt. In „Outer Dark“ treffen Jacob Elordi und Lily-Rose Depp erstmals gemeinsam auf der Leinwand aufeinander. Das Ganze basiert auf dem gleichnamigen Roman von Cormac McCarthy („No Country For Old Men“).
In „Outer Dark“ geht’s ordentlich zur Sache: Die Geschichte spielt in den Appalachen zur Zeit der Großen Depression – und wer jetzt an staubige Hütten, flackerndes Kerzenlicht und viel menschliches Elend denkt, liegt goldrichtig. Depp spielt eine junge Frau, die das Kind ihres eigenen Bruders zur Welt bringt. Der reagiert wenig herzlich und setzt das Baby einfach im Wald aus. Um seinen Ruf zu retten, tischt er seiner Schwester eine Lügengeschichte vom angeblich natürlichen Tod des Säuglings auf. Als sie die Wahrheit erfährt, macht sie sich auf einen albtraumhaften Trip durch die Wildnis – immer dicht gefolgt von drei finsteren Gestalten, die auf ihrer Reise nichts als Verwüstung hinterlassen.
Regie führt László Nemes, der für „Son of Saul“ den Oscar eingesackt hat – und mit „Outer Dark“ nun sein erstes englischsprachiges Werk abliefert. Man darf also ein bildgewaltiges, emotionales und wahrscheinlich zutiefst verstörendes Kinoerlebnis erwarten. Jacob Elordi hat längst bewiesen, dass er mehr draufhat als Schmachtblicke und Highschool-Drama – ob als verstörter Schönling in „Euphoria“ oder dekadenter Snob in „Saltburn“, der Mann liefert. Lily-Rose Depp wiederum hat spätestens in „The Idol“ und „Nosferatu“ gezeigt, dass sie sich aus dem Schatten ihres berühmten Vaters freigespielt hat. Wenn diese beiden jetzt in einem düsteren Südstaaten-Albtraum aufeinandertreffen, darf man sich auf elektrisierende Chemie und jede Menge Gänsehaut freuen.
Kleiner Haken an der Sache: Die Dreharbeiten starten erst 2026. Wer sich also jetzt schon auf das düstere Bruder-und-Schwester-Drama mit Mystery-Vibes freut, braucht vor allem eines: Geduld.