You – Du wirst mich lieben (2018)

Kritik zu You – Du wirst mich lieben

Netflix als Rettungsboot: Wäre der Streaming-Riese damals nicht in die Bresche gesprungen, wäre Joe Goldbergs Geschichte längst, naja, Geschichte eben. Via Lifetime wurde „You - Du wirst mich lieben“ 2018 erstmals im Free-TV vermarktet, konnte dank schwacher Promo aber nicht sonderlich zünden. Die Folge: Nach Staffel 1 zog der Sender den Stecker. Doch Netflix hatte aufgepasst.

Angeführt von Hauptdarsteller Penn Badgley, der schon allein dank seiner „Gossip Girl“-Vergangenheit als Serien-Zugpferd taugte, konnte der spannende Serienkiller-Thriller gerettet werden. Gute Entscheidung - Joes blutige Avancen gegenüber Guinevere Beck waren erst der Anfang.

Lohnt sich, weil sich „You - Du wirst mich lieben“ Staffel für Staffel konstant weiterentwickelt hat. Aus dem spannenden Stalker-Thriller in Staffel 1 ist inzwischen ein höchst komplexes Charakterporträt gewachsen, das nicht selten an „Dexter“ erinnert. Der Werdegang eines Serienkillers: Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat es eine Serie wieder geschafft, das enorme Startpotenzial auszuschöpfen und die eigene Messlatte mit Leichtigkeit zu überspringen. Wo andere Serien langsam aber stetig abbauen, fühlt sich „You“ im dritten Jahr so frisch, unverbraucht und grenzenlos kreativ wie nie zuvor an.

Besonders die darstellerische Brillanz zieht uns auch in Season 3 wieder in ihren Bann. Neben der unglaublich brisanten Energie zwischen Penn Badgley und Spuk-Star Victoria Pedretti überzeugt auch die bucklige Nachbarschaft auf allen Ebenen. Nicht nur Joe und Love haben so ihre Geheimnisse.