Guy Ritchie
Regisseur, ProduzentWährend andere schon früh wussten, was sie mit ihrer Zukunft anfangen wollen, war Guy Ritchie ein richtiger Rabauke. Dabei standen ihm dank seiner familiären Verhältnisse eigentlich sämtliche Türen offen. Stattdessen wechselte er die Schulen wie seine Unterhosen, bis er letztlich mit 15 komplett die Schulbank schmiss und sich die Zeit mit Kleinkriminellen in den Bars seiner englischen Heimat vertrieb. Diese Erfahrungen hat Guy Ritchie übrigens in seinem Erstlingswerk „Bube, Dame König, GrAS“ verarbeitet. Kann ja keiner ahnen, dass der Low-Budget-Film so durch die Decke gehen würde und selbst Hollywood-Koryphäen wie Tom Cruise und Brad Pitt begeistert waren.
Apropos Brad Pitt, dem Schauspieler ist es wohl zu verdanken, dass sich Guy Ritchie deutlich schneller einen Platz im Hollywood-Olymp sichern konnte, als erwartet. Brad Pitt rief nämlich bei Guy Ritchie (kurz nachdem er „Bube, Dame König, GrAS“ gesehen hat) an und bat ihn um eine Rolle in seinem nächsten Film. Böse Zungen behaupten sogar, dass er es sogar ohne Gage machen würde. Natürlich kann man eine solche Bitte von einem Weltstar kaum ablehnen und so produzierte Guy Ritchie „Snatch – Schweine und Diamanten“ mit Brad Pitt in einer größeren Nebenrolle. Denn die Hauptrolle war Jason Statham vorbestimmt, mit dem Guy Ritchie im Nachhinein noch etliche weitere Filme abgedreht hat, darunter „Revolver“, „Operation Fortune“ und „Cash Truck“.
Guy Ritchies Markenzeichen:
Doch nicht nur Jason Statham ist ein wiederkehrendes Element in Guy Ritchies Produktionen. Der Filmemacher liebt es, schräge Charaktere mit noch skurrileren Dialogen zu kombinieren. So erinnern wir uns nur zu gerne an die Unterhaltung zwischen Charlie Hunnams King Arthur und Michael McElhatton in „King Arthur: Legend of the Sword“, als sich Arthur versucht aus dem Wikinger-Debakel herauszureden. Der Film war übrigens ein kleines Herzensprojekt von Guy Ritchie. Auch in „The Gentlemen“, in dem Guy Ritchie zu seinen Gangsterwurzeln zurückgekehrt ist, häufen sich die skurrilen Figuren. Colin Farrells Coach, der versucht eine Bande von kleinkriminellen Rappern zu unterrichten, oder Hugh Grants Fletcher, der versucht Mickeys Handlanger Raymond zu erpressen. Einfach nur herrlich. Apropos „The Gentlemen“, der Film war so beliebt bei Fans und Kritikern, dass Guy Ritchie sich nur fünf Jahre danach für die Entwicklung einer „The Gentlemen“-Serie entschieden hat.
In seiner sehr überschaubaren Filmografie gibt es aber auch den ein oder anderen sonderbaren Kandidaten. So hat man Guy Ritchie, kaum dass er international bekannt wurde, dazu verpflichtet Robert Downey Jr. als Sherlock Holmes zu inszenieren – ganze zweimal („Sherlock Holmes“, „Sherlock Holmes: Spiel im Schatten“). Eine weitere große Überraschung war sein erst kürzlich veröffentlichter Kriegsfilm „The Covenant“. Dieser legt nicht nur einen deutlich ernsteren Ton an den Tag, sondern wurde auch überraschend stiefmütterlich promotet. Schade, denn das Werk mit Jake Gyllenhaal ist ein echter Hingucker. Das ist aber nichts im Hinblick auf Guy Ritchies Zusammenarbeit mit Disney. Das Maus-Haus hat ihn nämlich für die Live-Action-Adaption von „Aladdin“ verpflichtet.
Im letzteren hat Guy Ritchie übrigens mit Will Smith zusammengearbeitet, für den er darauf auch ein paar Musikvideos abgedreht hat. Guy Ritchie hatte nämlich vor seinem Spielfilmdebüt vornehmlich an Musikvideos gearbeitet. Vielleicht hat Guy Ritchie hierdurch Popstar Madonna kennengelernt, mit der er immerhin acht Jahre verheiratet war?!
Was dürfen wir in Zukunft von Guy Ritchie erwarten?
Schon in wenigen Wochen dürfen wir uns mit „The Ministry of Ungentlemanly Warfare“ auf einen weiteren Kriegsfilm freuen. Diesmal aber wieder mit der gehörigen Portion Humor. Zukünftig darf Guy Ritchie zudem die Fortsetzung „Aladdin 2“ inszenieren – Disney war also zufrieden mit seiner Leistung – und auch an den Meisterdetektiv aus der Baker Street darf er sich erneut heranwagen – in Form eines Prequels mit dem Titel „Young Sherlock“. Diese beiden Projekte befinden sich jedoch noch in der Vorproduktion entsprechend gibt es noch keine Schauspieler und auch kein vorläufiges Release-Datum.
Worüber wir hingegen schon mehr wissen, ist der Abenteuerfilm „Fountain of Youth“. Wie der Name schon sagt, geht es hier um die Quelle der ewigen Jugend, nach der angeblich Stars wie Eiza González, Natalie Portman und John Krasinski suchen sollen.
Die besten Serien von Guy Ritchie:
- The Gentlemen (2024)
Die besten Filme von Guy Ritchie:
- Snatch – Schweine und Diamanten (2000)
- King Arthur: Legend of the Sword (2017)
- Aladdin (2019)
- The Gentlemen (2019)
- The Covenant (2023)